Pälzische Weltachs

Bei diesem tollen Wetter hat es uns nach Feierabend noch in den Pfälzer Wald gezogen. Mit dem GPS-Gerät bepackt hat es uns zum "Pälzischen Weltachs" gezogen ... ein sehr sehr toller Ort, den alle Pfälzer und Nicht-Pfälzer unbedingt mal aufsuchen sollten! 

 

 

 

Tief im Wald, zwischen  Waldleiningen und Johannieskreuz, auf dem 459 Meter hohen "Roßrück", liegt ein riesiger Sandsteinklotz mit der Inschrift: "Do werd die Weltachs inngeschmeert - unn uffgepasst, dass nix passeert"!  - die Weltachs 
(Für Nicht-Pfälzer: "Hier wird die Weltachs eingeschmiert und aufgepaßt, daß nichts passiert"). 

Wenn man den Worten des Heimatdichters Paul Münch glauben will, befindet sich hier der Mittelpunkt der Welt und die Pfälzer :-)

Die Weltachs'

Von Paul Münch

Wann jemand uf de Infall käm,
Die Achs vun unserem Weltsyschtem
Genaa un dipplich auszurechne
Un in die Landkart inzuzeechne,
Do käms eraus, daß akkurat
Im Mittelpunkt vum Pälzer Staat
Der Punkt leit, der wo ganz gewiß
Die Hauptsach uf‘em Weltall is
Der Punkt, wo alles sich drum dreht,
Was uf der weite Welt besteht.

Do werd die Weltachs ingeschmeert
Un ufgebaßt, daß nix passeert,
Was in de Weltelaaf am End
E kleeni Steerung bringe kennt.-

Schun seit der Herr die Welt gebaut,
Is uns die Weltachs anvertraut,
Weil meer von alle Menscherasse
For so e Amt am beschte basse.
Mer bassen uf mer halten Wacht,
Mer gewen Dag und Nacht druf acht,
Daß niemand kummt un will se stehle.
Mer schmeere se un dun se öle
Un butzen se als glitzeglatt
Mit Glaspapier un Butzpumad.
Drum dreht sich a wie selbschtverständlich
Die Weltachs ewig un unendlich.--

0 weh! o weh! Wär das e Schlag,
Wann plötzlich ame scheene Dag
Mer Pälzer Leit de Rappel kräte
Un mir nix, dir nix streike däte!
Das Unglick wär nit auszumole:
Do dät uns alle de Guguck hole:
Die Erd, die Sunn, de Mond un alles,
Das krät am selbe Dag de Dalles.
Im ganze Weltall dät's do bollere
Un alles durchenanner kollere.
Do gäb's ee Riesekuddelmuddel,
Die Milchstroß gäb e Mordsgeschnuddel
Un all des scheene Schöpfungs-Sach
Hätt alles rutzebutz die Krach.
Un drum sat unser Hergott a
Schun glei am vierte Schöpfungsda':

"So", sa't er, "Mond un Stern un Sunn 
Die drehe sich un glitzre schun,
Mei Weltachs schnerrt,
's is grad e Spaß,
Als wie e Triller uf de Gass. 
Jetzt braicht ich Mensche, wo's verstehn 
mit meiner Weltachs umzugehn, 
Wo Kerl sin erschter Qualidät
Un Riese an Gescheidigkeet,
Mit Hern im Kopp, mit Pflicht und Ehr,
Korzum! Die Pälzer missen her,
Die missen dann die Weltachs schmeere
Un's Kugellager repareere."-

"Un" - sa't er - "dann werd's ingericht,
Daß alles in der Weltgeschicht
Beim Pälzer Volk im Pälzer Staat
Sein Ursprung un sein Fortgang hat."
So sat'er. Un so is es kumm.
Un um die Weltachs runderum,
Do hockt seit viele dausend Johr
Sei Pälzer Volk un sorgt defor
Bei Dag un Nacht un frih un spät,
Daß Gottes Weltplan richtig geht,
Un daß es Weltall werd gelenkt,
So wie sich's Gott hat ausgedenkt.

Un was nit in der Palz bassiert, 
Is Newesach un hat kee Wert.

 

Aus 'Die Pälzisch Weltgeschicht' 
von Paul Münch, 
Pfälzische Verlagsgesellsachft, Landau

 

 

Die Weltachs'

Übersetzt für "Roigeblackte" (Nichtpfälzer)

Wenn jemand auf den Einfall käm', 
Die Achse unseres Weltsytems 
Genau und pedantisch auszurechnen,
Und in der Landkarte einzuzeichnen,
Da käme es heraus, daß akkurat, 
Im Mittelpunkt des Pfälzer Staats, 
Der Punkt liegt, welcher ganz gewiß, 
Die Haupsache in dem Weltall ist, 
Der Punkt, um den sich alles dreht, 
Was auf der weiten Welt besteht. 

Da wird die Weltachse eingeschmiert 
Und aufgepasst, daß nichts passiert, 
Was in dem Lauf der Welt am Ende 
Eine kleine Störung bringen könnte. 

Schon seit der Herr die Welt gebaut, 
Ist uns die Weltachse anvertraut, 
Da wir von allen Menschenrassen 
Für so ein Amt am besten passen. 
Wir passen auf, wir halten Wacht, 
Wir geben Tag und Nacht drauf acht, 
Daß niemand kommt und will sie stehlen. 
Wir schmieren sie und ölen sie 
Und putzen sie ganz spiegelglatt 
Mit Glaspapier und Putzpomade. 
Deshalb dreht sie sich wie selbstverständlich 
Die Weltachse ewig und unendlich. 

O weh! o weh!, Wäre dies ein Schlag, 
Wenn plötzlich an einem schönen Tag 
Wir Pfälzer Leut verrückt würden, 
Und mir nix, die nix streiken würden! 
Das Ungück wäre nicht auszumalen: 
So würde uns alle der Kuckuck holen: 
Die Erde, die Sonne, der Mond und alles, 
Die wären am gleichen Tag am Ende. 
Im ganzen Weltall würde es poltern 
Und alles würde durcheinander purzeln. 
Das gäbe ein riesiges Durcheinander, 
Die Milchstrasse gäbe ein Mordsgeschmiere 
Und all die schönen Schöpfungssachen 
Wären alle ganz und gar zerstört. 
Deshalb sagte unser Herrgott auch 
Schon gleich am vierten Schöpfungstag:

"So" sagte er "Mond und Sterne und die Sonne
Die drehen sich und glitzern schon 
Meine Weltachse schnurrt, 
Es ist gerade ein Spaß, 
Wie ein Kreisel auf der Strass'. 
Jetzt bräuchte ich Menschen, die es verstehen 
Mit meiner Weltachse umzugehen. 
Wo es Kerle gibt, erster Qualität 
Und Riesen an Gescheitheit 
Mit Hirn im Kopf, mit Pflicht und Ehr' 
Kurzum! Die Pfälzer müssen her 
Die müssen dann die Weltachs' schmieren 
Und das Kugellager reparieren. 

"Und" -sagt er - "dann wird es eingericht',
Daß alles in der Weltgeschicht 
Beim Pfälzer Volk und Pfälzer Staat 
Sein Ursprung und sein Fortgang hat." 
So sagte er. Und so ist es gekommen 
Und um die Weltachse rundherum 
Da sitzt seit vielen Tausend Jahren 
Sein Pfälzer Volk und sorgt dafür 
Bei Tag und Nacht und früh und spät, 
Daß Gottes Weltplan richtig geht, 
Und daß das Weltall wird gelenkt, 
So wie es sich Gott hat ausgedacht. 

Und was nicht in der Pfalz passiert, 
Ist Nebensache und hat keinen Wert, 

 

Frei übersetzt vom Webmaster

 

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